Kakteen-Pflege: Experten-Tipps

Ein Kaktus der nicht richtig gepflegt ist leidet ebenso wie jede andere Grünpflanze. Man sieht es ihm nur nicht sofort an.

Einige wichtige Tipps zur erfolgreichen Kakteenpflege.

Kakteen werden im Büro oder im Zimmer immer beliebter, denn sie brauchen wenig Pflege, so die Meinung vieler Kakteenliebhaber.

In Wirklichkeit sind die aus Mittel- und Südamerika stammenden Kakteen (Sukkulenten) nicht ganz so anspruchslos wie vermutet.

Lassen sie sich nicht von dem langsamen Stoffwechsel und dem geringen Wachstum täuschen. Ein vernachlässigter Kaktus (oder Sukkulente) sieht nicht gut aus, er stirbt nur sehr langsam.

Um ihren Kaktus über lange Zeit ein optimales Leben zu bieten und er sich gut entwickelt, sollten Sie unsere Experten Tipps für die Kakteen-Pflege beherzigen.

Der richtige Standort

Kakteen sollten grundsätzlich so sonnig wie möglich stehen.

Das ist aber nicht immer richtig. Zwar benötigen die meisten Arten sehr viel Licht und Wärme, die pralle Mittagssonne auf einem Fensterbrett oder der Terrasse vertragen einige Arten aber nicht.

Finden Sie für Ihren Kaktus einen Platz, an dem er viele Stunden am Tag viel Licht bekommt. Allerdings ein reines Südfenster ist nicht für alle Kakteen immer der richtige Platz.

So können zum Beispiel die wollig behaarten Arten der Mammillaria oder diverse andere Kugelkakteen mit dichter Bedornung deutlich mehr Sonne vertragen als dunkelgrüne Blattkakteen, wie Oster- oder Weihnachtskakteen.

Wichtig ist auch noch eine gute Luftbewegung, wobei speziell im Winter unbedingt kalte Zugluft zu vermeiden ist.

Gießen mit Gefühl und Augenmaß

Kakteen sind Sukkulenten, die in ihren Körpern und Trieben über längere Zeit Wasser speichern können. Für die Kakteen Pflege bedeutet das, dass die Gießintervalle eher großzügig bemessen werden sollten.

Tägliche kleine Wassergaben, wie sie besonders im Büro häufig vorkommen, sind nicht die richtige Gießmethode bei den Kakteen.

Gießen Sie durchdringend oder tauchen Sie Ihren Kaktus besser in kalkarmes Wasser (am besten Regenwasser), bis das Substrat vollständig durchfeuchtet ist.

Dann wässern Sie so lange nicht mehr, bis die Erde einmal vollständig durchgetrocknet ist. Im Sommer dauert das eine bis zwei Wochen, im Frühjahr und Herbst können es schon mal vier Wochen oder länger sein.

Achten Sie darauf, dass im Topf (oder Übertopf, Untersetzer) keine Staunässe entsteht, denn Staunässe führt zum Tod des Kaktus

Kakteen düngen

Kakteen wachsen in der Natur als Epiphyten beziehungsweise Gebirgs- und Wüstenpflanzen meist in eher kargem Substrat.

In einem kleinen Pflanztopf verbrauchen sich die wenigen enthaltenen Nährstoffe sehr schnell. Es ist also durchaus wichtig, den Kaktus regelmäßig zu düngen, um ein gutes Wachstum und später zum Blühen zu bringen.

Verwenden Sie zur Düngung am besten handelsüblichen Kakteendünger.

 Geben Sie während der Wachstumszeit im Frühjahr und Sommer alle vier Wochen eine geringe Dosis zum Gießwasser. Ab September wird nicht mehr gedüngt.

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Kakteen umtopfen

Einen Kaktus umzutopfen ist nicht ganz einfach, gehört zur Kaktus-Pflege aber dazu.

Da aber auch Kakteen wie alle anderen Kübelpflanzen wachsen und ihr Pflanzsubstrat über die Zeit verbrauchen beziehungsweise die Erde sich mit den Jahren verdichtet und versalzt, sollten auch Kakteen regelmäßig umgetopft werden.

Dies ist nach etwa drei bis vier Jahren der Fall, wenn der Kaktus für seinen Topf zu groß geworden ist und umzukippen droht oder wenn die Wurzeln bereits aus den Abzugslöchern des Topfes herauswachsen.

Kleine Kakteen kann man behutsam mit einer hölzernen Grillzange anheben, größere Kakteen kann man auch mit zwei Styroporplatten rechts und links greifen, doch seien Sie sehr vorsichtig dabei, damit die Dornen nicht abbrechen.

Verwenden Sie für Ihren Kaktus ein sehr durchlässiges Substrat mit mindesten 40 % Sandanteil.

Pflege der Kakteen im Winter

Ob und wie Sie Ihren Kaktus richtig überwintern und in dieser Zeit pflegen müssen, hängt von der jeweiligen Art ab.

Einige Kakteen-Arten benötigen eine kühle Ruhepause, die nicht zwingend zur Winterzeit erfolgen muss, um Blüten anzusetzen.

Am besten überwintern sie Kakteen hell, das heißt sie können ganzjährig an ihrem Standort stehen bleiben.

Beachten Sie aber auch bei diesen, dass durch die geringere Lichtausbeute das Wachstum der Pflanzen im Winter eingeschränkt ist und sie deshalb wesentlich weniger bis kein Wasser (vorausgesetzt sie stehen nicht auf einer Heizung) und keinen Dünger brauchen.

Es empfiehlt sich bei der Pflege von Kakteen, die über einem Heizkörper oder auf der Fußbodenheizung stehen, im Winter einen isolierenden Holz- oder Korkuntersetzer unter den Topf zu stellen. So wird verhindert, dass die Heizungsluft den Wurzelballen übermäßig austrocknet und der Kaktus durch den erhöhten Wasserbedarf einen nicht zeitgerechten Wachstumsschub hinlegt anstatt zu ruhen.

Kakteen-Pflege: Das Wichtigste auf einen Blick

1. Wählen Sie einen hellen Standort (Ausnahme: Oster und Weihnachtskakteen)

2. Gießen Sie durchdringend, aber nicht allzu oft.

3. Düngen Sie Kakteen während der Vegetationsperiode mit Kakteendünger.

4. Topfen Sie Ihren Kaktus regelmäßig um, denn das Substrat ist irgendwann ausgelaugt oder der Platz für die Wurzeln aufgebraucht.

5. Manche Kakteen sollten im Winter an einen kühleren Ort umziehen, um ihre natürliche Ruhephase einhalten zu können.

Wenn sie weitere Fragen haben, rufen sie im Botanischen Garten Linz (0732 7070 1880 Herr Füßl) an.

Oder kommen sie in den Botanischen Garten Linz zum Kakteenexperten Clemens Füßl, der kann ihnen immer gute Tipps für eine erfolgreiche Kakteenpflege geben.